Stimm­stö­run­gen bei Kindern

Stimm­stö­run­gen bei Kin­dern machen sich durch län­ger anhal­tende Hei­ser­keit (ohne aku­ten Infekt) bemerk­bar. Die Stimme ist wenig belast­bar und kann manch­mal ganz weg­blei­ben. Sie kann rau und gepresst oder kraft­los und hau­chig klin­gen und even­tu­ell schwer ver­ständ­lich sein. Es kön­nen funk­tio­nelle oder orga­ni­sche Ursa­chen zugrunde liegen.

Wel­che Stimm­stö­run­gen gibt es bei Kindern?

Es wird zwi­schen funk­tio­nel­len und orga­ni­schen Stimm­stö­run­gen unterschieden.

Wie kann Stimm­stö­run­gen vor­ge­beugt werden?

Bei orga­ni­schen Stimm­stö­run­gen durch Fehl­bil­dun­gen, Unfälle, Ver­let­zun­gen etc. sind even­tu­ell ope­ra­tive Maß­nah­men und gege­be­nen­falls logo­pä­di­sche Behand­lung zur Mil­de­rung oder Behe­bung der Stö­rung sinnvoll.

Hin­sicht­lich der funk­tio­nel­len oder sekun­där orga­ni­schen Stimm­stö­run­gen (“Schrei­knöt­chen”) kann einer mög­li­chen Stö­rung durch prä­ven­tive Maß­nah­men durch­aus vor­ge­beugt werden.

Dazu gehö­ren beispielsweise:

  • der Aus­gleich von Fehl­hal­tun­gen (Kran­ken­gym­nas­tik),
  • die Ver­bes­se­rung von Umwelt­fak­to­ren (keine zu tro­ckene Luft, keine Zug­luft, aus­rei­chend Flüsig­keit, rauch­freie Wohn­räume, Ver­mei­den von all­er­ge­nen Stoffen),
  • das Ver­mei­den von lau­ten Umfeld­ge­räu­schen (z.B: stän­dige Radio- oder Fern­seh­ge­räu­sche im Hin­ter­grund, die höhere Sprech­laut­stärke erfordern),
  • die Erar­bei­tung von Ent­las­tungs­stra­te­gien (bei schwer­hö­ri­gen Ange­hö­ri­gen, laut­star­kem Sport, hohem Schreipotential),
  • viel fri­sche Luft und Bewe­gung ver­knüpft mit Sin­gen und Spaß,
  • Stimm­ruhe bei Kehlkopfentzündungen,
  • das Ach­ten auf Hörprobleme,
  • das Bemü­hen, als Erwach­se­ner ein gutes Stimm­vor­bild zu sein,
  • die Lösung fami­liäre Kon­flikte und
  • die Durch­füh­rung spe­zi­el­ler logo­pä­di­scher Stimmübungen.

Wel­che Hil­fen bie­tet die Logopädie?

Zur Prä­ven­tion von Stimm­stö­run­gen bei gefähr­de­ten Kin­dern kön­nen in Grup­pen- oder in Ein­zel­sit­zun­gen Kurse ange­bo­ten wer­den (z.B. auch in Schule oder Kindergarten).

Bei bestehen­den oder ver­mu­te­ten Stimm­stö­run­gen sollte das Kind einem HNO-Arzt oder Pho­nia­ter vor­ge­stellt wer­den, der den Kehl­kopf und das Hör­ver­mö­gen unter­sucht und ggf. eine logo­pä­di­sche Ver­ord­nung aus­stellt. Auf der Grund­lage des ärzt­li­chen Befun­des fin­det eine logo­pä­di­sche Stimm­dia­gnos­tikund ein Ana­mne­se­ge­spräch mit den Eltern und dem Kind statt, in dem der Beginn und der Ver­lauf der Stimm­stö­rung sowie alle damit ver­bun­den Fak­to­ren (all­ge­meine Ent­wick­lung, Krank­hei­ten, Sozi­al­ver­hal­ten, Sozi­al­kon­takte, Umfeld­be­din­gun­gen etc.) abge­klärt wer­den. Ent­spre­chend den Ergeb­nis­sen des logo­pä­di­schen Befun­des wird eine Behand­lung durch­ge­führt. In der Regel wird ein­zeln behan­delt, unter Umstän­den kön­nen aber auch Grup­pen­the­ra­pien sinn­voll sein. Aus­führ­li­che Eltern­be­ra­tung und ggf. auch Eltern­ar­beit beglei­ten jede Kin­der­the­ra­pie und kön­nen bei klei­ne­ren Kin­dern evtl. im Vor­der­grund stehen.

Das Ziel der The­ra­pie ist, die stimm­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit des Kin­des durch eine belast­bare Stimme zu verbessern.
Es wird an der Wahr­neh­mung, der Atmung, der Kör­per­hal­tung, der Moto­rik, der Arti­ku­la­tion, der Stimm­funk­tion, dem Ver­hal­ten im Gespräch sowie der Stimm­ent­las­tung gear­bei­tet. Dies geschieht unter Berück­sich­ti­gung der indi­vi­du­el­len Bedürf­nisse und Mög­lich­kei­ten des Kin­des und in ange­mes­se­ner, spie­le­ri­scher Form unter Ein­be­zug von z.B. Bewe­gungs­spie­len, Sing­übun­gen und Rol­len­spie­len. Die Eltern wer­den über den Ver­lauf der The­ra­pie infor­miert und ggf. zur Mit­ar­beit angeleitet.

Nach einer The­ra­pie­ein­heit erfolgt ein logo­pä­di­scher Abschluss­be­fund und eine wei­tere ärzt­li­che Unter­su­chung um zu ent­schei­den, ob die The­ra­pie been­det wer­den kann oder eine wei­tere The­ra­pie­ein­heit erfol­gen sollte.

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