Schluck­stö­run­gen bei Kindern

Schluck­stö­run­gen (Dys­pha­gien) bei Kin­dern kön­nen in jeder Alters­stufe auf­tre­ten. Sowohl Säug­linge als auch ältere Kin­der kön­nen unter Schluck­stö­run­gen lei­den. Bei den Säug­lin­gen sind oft Früh­ge­bo­rene betrof­fen, die z.B. nicht kraft­voll sau­gen kön­nen. Bei den älte­ren Kin­dern han­delt es sich meist um Kin­der mit kör­per­li­cher oder geis­ti­ger Behinderung.

Dane­ben kom­men Schluck­stö­run­gen aber auch bei ins­ge­samt gesun­den Kin­dern vor, die ein ungüns­ti­ges Schluck­ver­hal­ten ent­wi­ckelt haben. Die­ses abwei­chende Schluck­mus­ter kann sich z.B. ungüns­tig auf die Ent­wick­lung der Zahn­stel­lung auswirken.

Wel­che Schluck­stö­run­gen gibt es?

Wie kön­nen Schluck­stö­run­gen ver­hin­dert werden?

Genaue Beob­ach­tun­gen bei der Nah­rungs­auf­nahme von Kin­dern mit Schluck­pro­ble­men kön­nen hel­fen, ungüns­tige Schluck­ab­läufe schnell zu erken­nen (z.B. wenn ein Säug­ling auf­fal­lend häu­fig hus­tet) und durch Ein­fluss­nahme, die z.B. durch die Ver­bes­se­rung der Kör­per­hal­tung beim Füt­tern, ein­zu­gren­zen. Außer­dem soll­ten Eltern ihre Kin­der darin unter­stüt­zen, „Nuckel­ge­wohn­hei­ten“ aus der „Klein­kind­zeit“ bis zum Alter von etwa drei Jah­ren abzubauen.

Die Früh­erken­nung von auf­fäl­li­gen Schluck­ab­läu­fen ist eine wesent­li­che Grund­lage dafür, dass sich gestörte Funk­tio­nen nicht auto­ma­ti­sie­ren und somit nor­male (phy­sio­lo­gi­sche) Schluck­be­we­gun­gen mög­lich wer­den. Zusätz­lich kön­nen sekun­däre Pro­bleme (kie­fer­or­tho­pä­di­sche Maß­nah­men) auf diese Weise evtl. ver­hin­dert werden.

Wel­che Hil­fen bie­tet die Logo­pä­die an?

Die Logo­pä­die bie­tet zunächst Bera­tung zu allen Fra­gen der kind­li­chen Schluck­stö­run­gen an, denn nicht jede Auf­fäl­lig­keit ist bereits ein Zei­chen für eine behand­lungs­be­dürf­tige Schluck­stö­rung. Auf­gabe einer Logo­pä­din ist es, die von Eltern genann­ten „Auf­fäl­lig­kei­ten“ ein­zu­ord­nen und zu klä­ren, ob das Kind tat­säch­lich von der Nor­ma­li­tät abwei­chende Schluck­pro­bleme hat und wel­che Maß­nah­men zu tref­fen sind. Hier kann u.U. eine umfang­rei­che Bera­tung der Eltern in Hin­blick auf unter­stüt­zende Maß­nah­men bei der Nah­rungs­auf­nahme (Prä­ven­tion) aus­rei­chend sein. Sollte ein Hin­weis auf unphy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­ab­läufe beim Schlu­cken bestehen, sollte eine aus­führ­li­che logo­pä­di­sche Dia­gnos­tikerfol­gen.

Wesent­li­cher Teil der logo­pä­di­schen Dia­gnos­tik ist die Ana­mnese, d.h. hier wer­den Fra­gen z.B. zu den Sym­pto­men der Schluck­stö­rung, zu den bis­he­ri­gen Ess­ge­wohn­hei­ten, zum bis­he­ri­gen Ent­wick­lungs­ver­lauf, zu beson­de­ren Ereig­nis­sen im Leben des Kin­des (z. B. Kran­ken­haus­auf­ent­halte) aber auch zu Sozi­al­kon­tak­ten des Kin­des gestellt, um einen umfas­sen­den Ein­blick in die Lebens­be­din­gun­gen des Kin­des zu gewin­nen. Dies ist auch wich­tig für die logo­pä­di­sche The­ra­pie, die ver­sucht, die Nah­rungs­auf­nahme zu ver­bes­sern, indem die not­wen­di­gen Bewe­gungs­ab­läufe erleich­tert und geübt wer­den. Die Inhalte der logo­pä­di­schen The­ra­pie erge­ben sich unmit­tel­bar aus demlogo­pä­di­schen Befund, der mit den Eltern vor Beginn der The­ra­pie bespro­chen wird. Die Eltern erhal­ten kon­ti­nu­ier­lich Ein­blick in den Ver­lauf der The­ra­pie, indem sie über Fort­schritte und Ver­än­de­run­gen in der The­ra­pie infor­miert wer­den. Nach Mög­lich­keit wer­den sie in die ein­zel­nen Übungs­se­quen­zen ein­be­zo­gen. Am Ende einer The­ra­pie­phase wird ein Abschluss­be­fund mit der aus­führ­li­chen Dar­stel­lung des Behand­lungs­stan­des für den Arzt erstellt.

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